Hallo zusammen,

da es ja bald losgeht, hier mal eine erster Bericht über unser Vorhaben. Wir werden mit dem Auto und Anhänger die Anreise von rund 800 km bis zum Genfer See machen. Dort werden wir den PKW mit Anhänger für 14 Tage stehen lassen. Einen entsprechenden Abstellplatz haben wir bereits fest gemacht. Da wir in Zukunft die längeren Anreisen zu unseren Urlauben wohl öfters mit dem Anhänger machen werden, haben wir uns Anfang des Jahres einen preiswerten Motorradanhänger zugelegt. Diesen habe ich noch ein bisschen umgebaut. Eine Holzplatte montiert als durchgehenden Boden. Dann eine Motorradwippe darauf, in der das Motorrad alleine stehen bleibt und man es dann in aller Ruhe verzurren kann. Da meine Varadero eine Gesamtlänge von 2300 mm hat, der Anhänger jedoch nur eine Ladefläche 1970 mm, habe ich die Ladefläche nach vorne im Bereich der Standschiene verlängert. Um eine 100 kmh-Zulassung zu bekommen, habe ich den Anhänger bei der Zulassung direkt ablasten lassen. Nun kann ich zwar nur noch ein Motorrad transportieren, aber das reicht mir ja auch. Mittlerweile bastel ich noch an einer Lösung für eine elektr. Seilwinde mit Fernbedienung, damit ich das Motorrad auch alleine aufladen kann. Hier der Anhänger im Originalzustand:

Und jetzt sieht er so aus. Der ultimative Beladetest steht noch aus.

Jetzt aber genug vom Anhänger. Wir wollen ja schließlich Motorrad fahren. Vom Genfer See aus fahren wir mit dem Motorrad die legendäre " Route de Grandes Alpes ". Diese führt vom Genfer See aus über rund 690 km und über 16 Alpenpässe bis runter nach Menton an der Cote d`Azur. Der höchste unter den Alpenpässen ist der Col de L`Iseran mit 2770 m. Jetzt, Anfang Juni ist dort noch Wintersperre. In der Regel wird der Pass Mitte Juni geöffnet. Wir hoffen sehr, dass wir ihn fahren können. Von Menton aus wollen wir dann an der Cote d`Azur entlang über Monte Carlo, Monaco, Nizza, Cannes bis St. Tropez. 

Dann weiter hoch in die Provence über den Grand Canyon du Verdon und die Route Napoleon bis Grenoble. Von dort aus wieder zurück zum Genfer See.

Hier der Tourverlauf:

 

 

 

22. Juni 2013

Alle Wintersperren sind aufgehoben. Wir werden unsere Tour also, wie geplant fahren können und freuen uns schon riesig.

 

 

23. Juni 2013

Unter der Woche konnte ich dann die Halterung für die Seilwinde fertig stellen und an den Anhänger montieren. Heute stand also der ultimative Test an. Und, was soll ich sagen. Alles funktioniert doch tatsächlich so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit Hilfe der Seilwinde und einer zweiten Rampe zum neben her laufen kann ich das Motorrad nun auch alleine Auf- und abladen. Hatte heute trotzdem erst einmal tatkräftige Hilfe durch meinen Sohn. Man weiss ja nie... Eine helfende Hand kann man immer gebrauchen. Da die Varadero nun schon mal auf dem Hänger stand, habe ich direkt eine kurze Proberunde über die Autobahn gedreht. Bis Tempo 100 alles stabil. Schneller habe ich mich vorerst nicht getraut. Darf ich ja eigentlich auch nicht.:-)

Varadero auf Anhänger:

Alles ist gepackt, das Motorrad verladen. Die Vignetten für die Schweiz sind geklebt. Alle Touren im Navi gespeichert. Der Rasen gemäht...Wetteraussichten sind gut.

Da unsere Jungs zu Hause sind, wurden sie dann heute noch ins fachgerechte Blumengießen etc. eingewiesen.;-)

Alles perfekt!!!

Wecker auf 03:30 Uhr gestellt. Wir können es kaum glauben. Es geht los!

30. Juni.2013

So, nun sind wir schon am Genfer See. Hier heißt er " Lac Leman". Die Fahrt war ohne Stau, irgendwelche Pannen oder was einem sonst noch passieren kann. Die Fahrt mit dem Anhänger war stressfrei und unser Reisetempo lag zwischen 90 und 110 kmh, je nach Verkehr. Abladen des Mopeds hat ebenfalls zerstörungsfrei funktioniert.:-)

Lediglich die letzten 40 km wollte unser Navi partout keine Umleitung für eine gesperrte Strasse am See finden. Für die letzten km haben wir somit ca 1 Stunde verplempert. Das gebuchte Hotel übertrifft unsere Erwartungen. Das Motorrad steht in einer abgeschlossenen Tiefgarage. Den Anhänger konnten wir auf einem Rasenstück für die 14 Tage abstellen. Morgen kommt das Auto noch dazu. Gerade kommen wir vom Essen unten im Restaurant. Speisekarte nur auf französisch. Wir konnten nur erahnen, was wir da bestellt und gegessen haben. Aber war lecker und wir sind satt.:-) Sitzen jetzt bei Bierchen und Wein auf dem Balkon. Wir sind aber beide platt und der Abend wird nicht mehr allzu lange werden. Daher morgen mehr von uns.

01. Juli 2013

Heute haben wir dann das Städtchen Thonon les Bains erkundigt. Ein, wie wir finden sehr netter Ort am Genfer See. Von hier aus werden wir dann morgen auf die Route de Grandes Alpes starten. Im Touristenbüro haben wir uns noch eine Liste mit Unterkünften entlang der Route geben lassen. Heute nachmittag haben wir dann das Moped reisefertig gemacht. Koffer und Topcase angebracht und noch ein paar Sachen umgepackt. Unsere Motorradklamotten aus dem Auto geholt etc. Wären dann also für morgen startklar. Heute sind keine weiteren Aktionen geplant. Noch ein bisschen chillen und abends was essen gehen.

Thonon les Bains:

02. Juli 2013

Heute sind wir dann mit rund 150 km bei bestem Wetter die ersten drei Pässe der RdGA gefahren. Es war großartig. Alles läuft bestens und es macht viel Spaß hier unterwegs zu sein. Wir sind jetzt in Beaufort, einem kleinen Ort mitten in den Bergen. Jetzt, um 21:10 sind hier bereits die Bürgersteige hochgeklappt. Die Zimmersuche übers Internet funktionierte nicht, da das Handy kein Internet hatte. Also haben wir uns über das Touristenbüro Adressen geben lassen. Schon bei der ersten Adresse waren wir erfolgreich. Aber seht selbst.

03. Juli 2013

Hallo zusammen!

Vorab mal die Nachricht, es geht uns bestens. Wir haben heute aufgrund des relativ schlechten Wetters unseren Plan geändert. Und...wir waren heute schon in Italien:-)

Aber immer schön der Reihe nach.

Als wir heute Morgen wach wurden, konnten wir den vorausgesagten Regen schon hören. Die Wettervorhersage hatte für heute Schauern angesagt, jedoch morgen soll es trocken sein. Nach dem Frühstück haben wir beschlossen, die RdGa erst einmal bis Val d Isere zu fahren. Bis dort sind es rund 70 km und daran schließt sich dann der höchste Pass der Tour, der Col de l Iseran an. Diesen wollten wir aber gerne bei schönem Wetter fahren, um wenigstens ein bisschen von der Aussicht genießen zu können. Auf dem weg nach Val d Isere hatten wir noch eine Hochebene, die Cormet de Roselend auf rund 1960m zu überfahren. Der Regen ließ bald nach, dafür fuhren wir immer weiter in die Wolken. Die Straßen waren durchgängig nass und reichlich mit Bitumen ausgebessert. Daher haben wir es äußerst gemütlich angehen lassen. Wir haben ja schließlich Zeit. Unterwegs dann noch ein 40-Tonner, der auf einer Brücke beim rangieren die komplette Strasse versperrt und in jeder Kehre rangieren muss. Irgendwann können wir uns dann an ihm vorbei drängeln. Rechts und links nur Abgrund ohne irgendwelche Absicherungen. Hier ein paar Bilder von der Hochebene:

Weiter sind wir dann nach Bourg St. Maurice gefahren. Dort haben wir einen Tankstop eingelegt und in einer Bar einen Kaffee getrunken. Von dort aus die restlichen Kilometer nach Val d Isere. Gegen 14:00 sind wir dort. Hier gefällt es uns überhaupt nicht. Riesige Hotelbauten. Alles komplett verschlossen. Wir überlegen, ob wir nicht doch noch den Col de l Iseran fahren sollen. Aber bei dem Wetter wäre es zu schade, die bevorstehenden 70 km ohne Aussicht zu fahren. Was nun? Barbara fragt, ob es nicht ein Torenfahrerhotel in der Nähe gäbe. Also ins Navi geschaut. Ca. 30 km von hier gibt es das Tourenfahrerhaus an der Zufahrt zum Col du Petit St. Bernhard. Eigentlich Richtung Italien und gar nicht unsere Richtung und wir müssten wieder ein ganzes Stück zurück fahren. Ich rufe dort an. Ein Zimmer ist frei und wir beschließen, dort hin zu fahren. Da wir nun schon mal auf dem Weg sind fahren wir noch durch zum Col auf 2188 m. Auf der Passhöhe ist die Grenze zu Italien. Wir drehen noch eine Runde um das Grenzhäuschen, sind in Italien und fahren dann zurück zum Hotel.Obwohl es geregnet hat und ziemlich kalt war, war es die rund 15 km zusätzlich wert.

Fotos vom Col du Petit St. Bernhard:

04.07.2013

Das warten auf besseres Wetter hat sich gelohnt. Wir sind heute bei ca 13 Grad auf den Pässen und 23 Grad in den Ortschaften bei strahlendem Sonnenschein über den Col de l Iseran , Col de Telegraph und Col de Columbiere gefahren. Es war überwältigend! Somit sind wir den höchsten überfahrbaren Alpenpass heute gefahren! Den Col de L Iseran . Grandiose Aussichten und Bergpanoramen. Der Col de Iseran war entgegen unseren Erwartungen nicht soo anspruchsvoll zu fahren. Wir hatten uns das erheblich spektakulärer vorgestellt. Am Col de Columbiere war es dann schon etwas anspruchsvoller. Vor allem unzählige Radfahrer, die einem in den Kurven entgegen kommen, noch zu den Wohnmobilen und normalen PKW macht die Sache nicht leichter. Aber wir haben alles gmeistert und die Passüberfahrten trotzdem genossen. Auch Videos hiervon haben wir gemacht. Die gibts aber erst nach dem Urlaub. Zurzeit sind wir in Briancon und haben jetzt gut die Hälfte der RdGA hinter uns. Mal sehen, wohin es uns morgen verschlägt.

Bilder Col de l Iseran:

Bilder vom Col du Galibier:

5. Juli 2013

Von Briancon aus sind wir dann weiter über den Col de Izoard mit 2389 m und den Col de Vars mit 2109 m. Bei einer Kaffeepause am Mittag haben wir uns dann überlegt noch einen Abstecher von der RdGA zu machen und den Col de la Bonette noch bis zur Passhöhe zu fahren. Durch eine Ringstrasse um die Passhöhe kommt der Pass auf sagenhafte 2802 m. Hier habe ich zum ersten mal körperlich was von der Höhe gemerkt. Nach dem absteigen vom Motorrad war mir ziemlich schwindelig, aber nach 1 bis 2 Minuten war alles wieder OK. Hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir sind dann wieder zurück zur RdGA und haben nach einer Unterkunft ausschau gehalten. Da wir vorerst nichts fanden, haben wir dann gezwungenermaßen noch  den Col de Cayolle mit 2326 m überfahren. In einer dahinter liegenden Ortschaft haben wir in einer ausgewiesenen Bikerherberge nach einem Zimmer gefragt. In der Eingangshalle empfing uns ein bis zum Hals tätowierter Mann.. War ja noch OK. Zudem lief Hardrockmusik in einer Lautstärke, dass man kaum ein Wort verstanden hat. War für uns auch noch OK. Dann der Weg zum Zimmer. " Second Floor" Vorbei an unzähligen offen stehenden Zimmern mit 4 bis 6-Betten als Etagenbetten darin. Kein Mensch hier. Warum wohl nicht ?Dann unser Zimmer! Dusche mitten in den Raum gestellt unmittelbar gegenüber der Betten. Toilette irgendwo draußen am Gang und alles total verkommen. Ich frage Barbara, ob sie hier bleiben möchte. " Im Leben nicht" Wir gehen wieder nach unten und lege dem Typ den Schlüssel dahin mit den Worten " Merci Monsieur" und wir gehen. Wir fahren also schließlich noch einen Ort weiter bis Valberg, einem kleinen Skiort auf 1600 m und finden dort ein vernünftiges Hotel gegen 19:30 Uhr. Puuh, Glück gehabt. Sonst gibt es hier weit und breit auch nichts mehr, wo man hätte suchen können.

Col de l Izoard 2360 m

Col de la Bonette 2802 m

06. Juli 2013

Leute, wir haben es geschafft. Heute sind wir die die RdGA bis zum Ende nach Menton an der Cote d Azur gefahren! Hierbei sind wir noch über4 weitere Pässe gefahren. Am spektakulärsten war für uns nochmal der Col de Turini. Ziemlich enge Strassen und steile aufeinander folgende Spitzkehren, die nur im ersten Gang fast im Schrittempo zu fahren sind. Dazu unzählige Tunneldurchfahrten. Aber wir haben es tatsächlich vollbracht. In 5 Tagen sind wir die komplette RdGA mit einigen zusätzlichen Abstechern gefahren. So viele Eindrücke kann man in der kurzen Zeit eigentlich gar nicht verarbeiten. Unser Motorrad hat uns nie im Stich gelassen, wir haben es nicht in den Dreck geschmissen und alles hat hervorragend funktioniert.

In den letzten 2 Tagen war es schon ziemlich warm, aber hier unten an der Cote d Azur hatten wir heute abend um 10:00 Uhr noch 29,5 Grad. Von Menton aus sind wir noch weiter durch Manoco nach Nizza gefahren, da wir dort schon um die Mittagszeit ein Zimmer gebucht hatten. Bei der Durchfahrt durch Monaco waren wir umgeben von Ferraris, Porsche, Lamborghini und Co. Das wollen wir uns morgen nochmals etwas genauer angucken:). Heute abend haben wir dann einen Bummel durch die Altstadt von Nizza gemacht, sind zum Strand gelaufen und haben etwas gegessen. HIer sind abends um 10:00 Uhr noch so viel Leute unterwegs, wie bei uns am Weihnachtssamstag in der City. Völlig krasse Gegenseite zu dem, was wir in den letzten Tagen so gewohnt waren. Jetzt sind wir beide fertig. Also morgen mehr, wenns denn klappt.

Angekommen!!! Am Hafen von Menton:

Nizza am Abend:

07. Juli 2013

Heute waren wir faul. Nach dem Frühstück haben wir noch bis 11:45 auf dem Zimmer verbracht. Draussen ist es unheimlich warm und schwül. Im Zimmer eine Klimaanlage:-) Wir überlegen, wie der Plan heute aussehen könnte. Zurück nach Monaco wollen wir beide bei der Hitze nicht mehr fahren. Wir beschließen, die Cote d Azur noch ein wenig weiter zu fahren und dann wieder Richtung Norden aufzubrechen. Unser nächster Stop soll dann Castellane sein, von wo aus wir den Grand Canyon du Verdon fahren können. Wir schauen direkt nach einem Zimmer und machen es für abends fest. Dann starten wir Richtung Cannes. Unglaubliche Hitze. Kurz vor Cannes dann eine eiskalte Cola bei McD. Dann machen wir eine Ortsdurchfahrt durch Cannes und verlassen die Cote d Azur auf der " Route Napoleon", welche von Grasse bis Grenoble führt. Super zu fahren hier. Gut ausgebaut, sehr kurvig und gut mit Tempo 90 bis 100 zu fahren. Hier kommt man ja richtig voran. Sind wir gar nicht mehr gewohnt. 50km vor dem Hotel fahren wir dann wieder auf ca 1000m hoch, durch ein Gewitter mit Regen. Plötzlich nur noch 13 Grad. Was für Temperatursprünge! Um 17:00 Uhr dann erreichen wir schon unser Hotel 20 km nördlich von Castellane. Wieder Zeit zum relaxen. Wir schauen nach unserem Motorrad, da wir gestern und heute bemerkt haben, dass im Stop and Go ständig der Kühlerlüfter läuft. Nach abstellen des Motors kocht das Wasser im Kühler. Also Verkleidung abgeschraubt. Es fehlten ca 1,5 Liter Kühlwasser, welches wir dann nachgefüllt haben. Mal schauen, ob es jetzt besser ist. Aber bei den Temperaturen hier hat sich das wahrscheinlich schon wieder erledigt. Wir freuen uns schon auf den morgigen Tag und die Fahrt durch den Grand Canyon du Verdon.

08. Juli 2013

Wir sind, wie geplant den Grand Canyon du Verdon gefahren. Bei gutem Wetter haben wir es genossen, durch den Grand canyon zu fahren. Es war zwar ziemlich viel Betrieb, aber trotzdem boten sich ausreichend Gelegenheiten, um Wohnmobile, PKWs etc. hinter uns zu lassen. Lediglich an den unzähligen Aussichtspunkten drängelten sich manchmal die Leute, so dass man ein wenig warten musste, um das obligatorische Foto zu schießen. Viele Motorradfahrer haben wir während der Fotostops immer wieder neu getroffen.  Hier ein paar Infos zur Schlucht :

 

Die Verdonschlucht, französisch Gorges du Verdon, umgangssprachlich auch Grand Canyon du Verdon, ist eine Schlucht in der französischen Provence, Département Alpes-de-Haute-Provence. Sie beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Sainte-Marie im Stausee Lac de Sainte-Croix. Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fließt der türkisfarbene Fluss Verdon. Die Gorges du Verdon sind neben der Tara-Schlucht einer der größten Canyons Europas und Hauptbestandteil des nach ihm benannten Regionalen Naturparks Verdon.

 

Nachdem wir die Schlucht durchfahren haben, kündigte sich durch lautes grollen ein Gewitter an. Wir steuerten einen kleinen Ort, La Salles des Verdon an, um hier einen Imbiss zu nehmen und einen Kaffee zu trinken. Da es vorerst nicht aufhörte, heftig zu regnen und es bereits 15:30 war, haben wir uns nach einer Unterkunft in der Nähe umgesehen. Direkt im Ort haben wir ein super schönes Hotel gefunden. Zimmer mit Balkon zum Platz des Örtchens. Kaum hatten wir eingecheckt, hörte es auf zu regnen. Wir haben unsere Sachen vom Motorrad abgeladen und einen Rundgang durch den Ort gemacht. Unterwegs haben wir ein Pärchen aus Bayern getroffen. Sie sind mit dem Motorrad unterwegs, bereits durch Kroatien, Italien und Südfrankreich gefahren. Eigentlich wollen sie zelten. Beim Aufbau ihres Zelts sind sie jedoch vom Gewitter überrascht worden. Alle ihre Sachen sind durchnäßt und sie suchen nun nach einem Hotelzimmer im Ort. Wir empfehlen Ihnen das Hotel, in dem wir auch sind. Als wir von unserem Rundgang zurück kommen, haben die beiden ebenfalls eingecheckt und sind nun unsere Zimmernachbarn.

Für morgen haben wir uns vorgenommen, mal ein paar Kilometer zu machen, da wir in den letzten beiden Tagen nicht viel gen Norden gefahren sind. Hoffentlich spielt das Wetter mit.

 

Bilder Grand Canyon du Verdon:

09. Juli 2013

Heute Morgen haben wir uns zeitig auf den Weg zurück zur Route Napoleon gemacht. Wir sind bei schönem Wetter bis Digne gefahren und von da aus die D900 hoch. Traumhafte Strassen. Für jeden Motorradfahrer ein Genuss. Vorbei an unzähligen lila blühenden Lavendelfeldern. Die ganze Gegend roch nach Lavendel. Bei einem Stop hat Barbara dann natürlich sofort einiges davon abgepflückt und in unsere Koffer gepackt. Damit es gut riecht! Somit hat sich das durchwaschen der Klamotten dann auch erledigt. :-) Praktisch! Dann die Route Napoleon bis Gap. Hier hatten wir eigentlich geplant, zu übernachten. Da es auf der Route Napoleon jedoch so gut zu fahren war und wir gut voran gekommen sind, sind wir trotz einer Gewitterpause noch weiter bis Grenoble gefahren. Somit haben wir heute 260 km abgespult. Bis zu unserem Startpunkt am Genfer See sind es jetzt noch rund 200 km. Wir wollen uns aber unterwegs auf jeden Fall noch die Städte Albertville und Annecy ansehen. Also dann bis morgen aus ……

10. Juli 2013

Heute sind wir bereits gegen 9:30 am Hotel in Grenoble weg gefahren, da es dort nur Frühstück zu einem horrenden Preis gab. Wir haben dann unterwegs an einer kleinen Bäckerei gefrühstückt. Dann haben wir uns auf den Weg nach Albertville gemacht. Dort sind wir nur kurz durch die Innenstadt gefahren und haben beschlossen, dass es sich nicht lohnt, einen längeren Stop zu machen. Dann nach einem Tankstop weiter nach Annecy. Am Lac de Annecy ( Lac = See ) haben wir eine Trinkpause eingelegt und nach einer Unterkunft gesucht. Am Stadtrand von Annecy haben wir dann etwas gefunden. Da wir uns unterwegs verfahren haben und wir schon fast auf dem Weg zum Mont Blanc waren, sind wir heute trotzdem noch 170 km gefahren:-) Bis zu unserem Ausgangspunkt sind es jetzt noch rund 80 km. Morgen wollen wir uns noch die Innenstadt von Annecy angucken. Am Nachmittag hatten wir dann eine Email vom Hotel, an dem unser Auto steht. Man hätte Probleme uns für Samstag das bereits gebuchte Zimmer zur Verfügung zu stellen. Warum auch immer. Nach einem kurzen Telefonat waren wir auch nicht schlauer. Man wollte uns heute noch zurück rufen, was aber bisher nicht geschehen ist. Wir werden wohl morgen dort hin fahren und sehen, was sich machen läßt.  Eigentlich wollten wir ja noch 1 bis 2 Tage in Thonon bleiben. Schauen wir mal....

11. und 12. Juli 2013

 

In Annecy sind wir gegen 09:30 ohne Frühstück gestartet und haben uns auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Unterwegs haben wir an einem Cafe angehalten und preiswert gefrühstückt. Also weiter zur Altstadt. Die Altstadt von Annecy ist sehr schön und direkt neben dem See gelegen. Sehr nettes Örtchen insgesamt. Nach einem Rundgang sind wir dann in Richtung Thonon und die letzten 90 km wieder auf der Route des Grandes Alpes in nördlicher Richtung zurück gefahren. Gegen 14:30 waren wir dann wieder am Hotel in Thonon, an dem unser Auto und der Anhänger noch unversehrt standen. Nach Rückfrage an der Rezeption konnte man uns jetzt zwar ein Zimmer für Samstag garantieren, jedoch nicht für Donnerstag- und Freitagnacht. Wir haben kurz überlegt, ob wir noch in ein anderes Hotel gehen sollten. Da in Frankreich jedoch am Sonntag, 14. Juli ein nationaler Feiertag mit vielen Festen und gesperrten Strassen stattfindet, war es fast unmöglich, noch ein anderes Hotel zu finden. Da wir alles, was wir uns vorgenommen hatten, bereits abgefahren und gesehen hatten, entschlossen wir uns dazu, das Motorrad aufzuladen und nach Hause zu fahren. Gegen 16:30 sind wir dann von Thonon aus gestartet. Anfangs noch mit der Überlegung, in Deutschland noch eine Übernachtung zu machen, gaben wir auch diesen Plan unterwegs auf. Nach einer Fahrt über freie Autobahnen waren wir dann schließlich gegen 03:30 am Freitagmorgen wieder zu Hause. Wir sind insgesamt rund 1600 km mit dem Motorrad und 1600 km mit dem Auto gefahren. Es hat uns beiden sehr gut gefallen und wir haben sehr viel gesehen. Es gab keine besonderen Komplikationen oder erschwerte Umstände. Das einzig negative, was uns auf dieser Motorradreise widerfahren ist, war „ Madame Marmotte „  :-)

In einem kleinen Bergdorf fuhren wir eine schmale Strasse bergab. Nach einer Kehre sahen wir rechts am Straßenrand auf einer rund 40 cm hohen Mauer eine alte Frau sitzen. Unmittelbar vor uns sank die Frau in sich zusammen und fiel geradewegs auf die Strasse vor unser Motorrad. Ich konnte jedoch noch mühelos um die längs auf der Strasse liegende Frau herum fahren. Dann brachte ich das Motorrad zum stehen und wir stiegen ab, um nach der Frau zu sehen. Sie war ohne Bewusstsein, atmete jedoch und hatte Puls. Als ich mich zu Ihr beugte, um sie anzusprechen, kam mir eine scheußliche Alkoholfahne entgegen. Da sie mit dem Gesicht geradewegs auf dem Straßenbelag gelandet war, schob Barbara ihr Ihre Strickjacke unter den Kopf und legte den Kopf so, dass die Frau atmen konnte. Mittlerweile hatten auch andere Autos gehalten. 2 Männer aus dem Dorf kannten die Frau wohl und riefen einen Krankenwagen. Schon bald konnten wir weiter fahren, da wir die Frau versorgt wussten. Kurze Zeit später kam uns dann der Krankenwagen entgegen. Als wir uns später darüber noch unterhielten, haben wir beschlossen die Frau „ Madame Marmotte“ zu nennen. Einige Radfahrer hatten uns unterwegs vor den Murmeltieren gewarnt, die plötzlich über die Straße laufen und vor den Fahrzeugen auftauchen. Diese heißen auf Französich Marmotte. Daher „ Madame Marmotte“ J

Bedanken möchten wir uns hiermit bei allen Leuten die unsere Reise täglich hier mit Interesse verfolgt haben und Ihre Kommentare im Gästebuch hinterlassen haben. Besonderer Dank an meine Frau Barbara, die in allen Situationen immer ruhig und gelassen war und mir auch auf dem Motorrad immer vollstes Vertrauen geschenkt hat. Lediglich an einer Stelle am Col de la Bonette auf 2800m, an dem ich ca 1 m neben dem Abgrund zur Pause anhielt, hat sie sich geweigert abzusteigen. Ihren Ausruf „ Hier steige ich nicht ab! Guck doch mal da runter! „ werde ich so schnell nicht vergessen. Wir haben dann die Straßenseite gewechselt und alles war gut. Schon heute freuen wir uns auf unsere nächste Motorradreise, wohin auch immer…

Altstadt von Annecy