Nordkaptour 2014 !!
Wir werden die Tour zu dritt fahren. Manni, Olli und ich.
Anreise über die Autobahn bis Kiel. Dann über Nacht mit der Fähre nach Göteborg in Schweden. Die E 45 durch Schweden nach Finnland. Bei Rovanimmei werden wir den
Weihnachtsmann besuchen und den Polarkreis überqueren. Dann weiter zum Nordkap. Zurück über die Lofoten, Küstenstrasse RV 17, Atlantikstrasse, Trollstigen, Gairangerfjord bis Oslo. So zumindest
die grobe Planung. Wie es dann weiter geht, werden wir Zeit- und Wetterabhängig entscheiden. Es werden wohl so um die 8000 km werden. Dafür haben wir uns 3 Wochen Zeit genommen. Los geht es mitte
Mai.
Die Vorbereitungen und Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Die Touren sind noch in Planung. Da es mitte Mai in Norwegen noch Temperaturen um die 6° Celsius
tagsüber geben kann vermischt mit Dauerregen und Sturm, muss auch die persönliche Ausrüstung auf diese Witterung abgestimmt sein. Es gibt also noch viel zu tun... Über die Fortschritte werde ich
hier weiter berichten. Wenn möglich und Internet verfügbar, werde ich hier auch von unterwegs täglich von der Tour berichten. Wenn es dann los geht, werdet Ihr es rechtzeitig
erfahren.
Also, regelmäßiger Besuch der Seite lohnt sich! Gerne könnt Ihr uns auch Kommentare im Gästebuch hinterlassen.
04. Februar 2014
Heute sind sie dann per Paketpost geliefert worden. Meine neuen Motorradstiefel. In den vergangenen Jahren bin ich stets mit den Daytona Sommerstiefeln unterwegs gewesen. Diese waren sehr bequem, wasserdicht und ich bin heute noch sehr zufrieden damit. Bei kälteren Temperaturen jedoch habe ich quasi Eisfüße bekommen. Auf unserer Nordkaptour müssen wir aber ständig mit Kälte und auch Nässe rechnen. Ein paar neue Motorradstiefel mussten also her. Erster Eindruck nach der Anprobe mit dicken Stricksocken... schön warm :-) Und da ich ja schließlich eine Reiseenduro fahre, habe ich mir Endurostiefel zugelegt. Nach langer Recherche im Netz und studieren diverser Tests in den einschlägigen Motorradzeitungen habe ich mich nach vorheriger Anprobe im Louis-Store nun bei Ausnutzung eines 20% Rabatt-Gutscheins für die Vanucci-Stiefel von Louis entschieden. Ob es die richtige Entscheidung war, kann ich euch nach oder während der Tour weiter berichten. Wieder ein Punkt weniger auf meiner ToDo-Liste.
08. Februar 2014
Heute war dann die Gelegenheit.
Die Wettervorhersage sagt 7° C voraus, Dauerregen und heftigen Wind. Also Wetterbedingungen, wie wir sie auf unserer Nordkaptour antreffen werden. Ideal, um die persönliche Ausrüstung zu testen. Um nicht nur sinnlos durch die Gegend zu fahren, entschließe ich mich dazu, nach Venlo zu fahren, um ein paar Dinge zu kaufen. Beim anziehen der alt gedienten Regenhose dann die Ernüchterung. Keine Chance die Hose über die Stiefel zu ziehen. Also erst die Regenhose und dann die Stiefel. Daran muss ich noch arbeiten. Abfahrt bei strömendem Regen. Die Nachbarn schütteln wahrscheinlich jetzt noch mit dem Kopf. Mir egal.
Nach Hin- und Rückfahrt bei strömendem Regen mit starken Windböen mein Fazit: Alles perfekt.
Das nachträglich angebrachte Pinlock-Visier verhindert erfolgreich das Beschlagen des Visiers. Die Winterhandschuhe von Polo halten dicht und ebenfalls die Finger warm. Auf die Heizgriffe kann ich gänzlich verzichten. Die Regenjacke hat eine Kapuze, welche unter dem Helm getragen wird und das eindringen von Wasser im Nacken erfolgreich verhindert. In Verbindung mit Barbaras Windstopper Halstuch keinerlei Zugerscheinungen an Hals oder Nacken. Die Stiefel halten dicht und mit den Wollsocken ebenfalls die Füße warm. Ich fühle mich rundum wohl zwischen den Gischt sprühenden Autos auf der Autobahn, deren Fahrer mich nur mitleidig anblicken. Rundum trocken und warm lande ich dann nach einem Einkaufsstop und Kaffeepause in Venlo wieder nach 2,5 Stunden Regenfahrt zu Hause. Einzig mit der Regenhose muss ich noch nach einer anderen Lösung suchen. Ansonsten kann die Tour kommen. Zumindest Ausrüstungtechnisch.
06. März 2014
Zu so einer Tour gehören natürlich auch die entsprechenden T-Shirts. Heute frisch gedruckt. Das Layout hat Manni entworfen. Ich finde es sehr gelungen! Danke an Manni für die gelungene Arbeit!
Da die persönliche Ausrüstung nun nahezu perfekt ist, wird es rund 70 Tage vor der Tour mal Zeit, das Moped fit zu machen. Hierzu habe ich mir den Wartungsplan und meine Liste der zuletzt durchgeführten Arbeiten heran gezogen. Folgende Sachen müssen noch erledigt werden:
- Ölwechsel
- Luftfilterwechsel
- Kettensatz erneuern
- Gas- und Kupplungszug erneuern
- Reifen erneuern
- Blinkerschalter zerlegen und reinigen, da dieser ab und an Kontaktprobleme hat.
- Bremsbeläge erneuern
- Bremsflüssigkeit wechseln
Diese Arbeiten werde ich selber machen. Den größten Teil der Teile habe ich bereits hier liegen. Fehlt nur noch das passende Zeitfenster...
Noch rund 40 Tage. Die Zeit rennt! Alle Touren sind geplant und im Navi gespeichert. Zwischenzeitlich haben wir uns entschlossen, noch in Finnland einen Abstecher zur russischen Grenze zu machen und dort ein paar Fotos zu schießen, falls man uns läßt.
Die ersten Arbeiten am Moped sind erledigt. Der Kettensatz ist gewechselt. Luftfilter, Gaszüge und Kupplungszug sowie Bremsbeläge sind erneuert.
Ich werde noch einen Termin zur Überprüfung und gegebenenfalls Einstellung der Ventile bei Honda vereinbaren, da der Kilometerstand meiner Varadero nun bei knapp 60.000 km angelangt ist und ich den letzten Intervall irgendwie verschludert habe. Sicher ist sicher. Auch meine Reifenwahl ist getroffen. Derzeit fahre ich den Dunlop TR91. Eigentlich der beste Reifen für die Varadero, jedoch mit einer Laufleistung von max. 8000 km. Da ich die Reifen aber nach der Tour nicht schon wieder direkt wechseln möchte, werde ich den Anakee 3 von Michelin aufziehen lassen. Ihm wird, zusätzlich zu den guten Fahreigenschaften eine Laufleistung von mind. 10.000 km und mehr nachgesagt. So brauche ich mir für den Rest der Saison zumindest keine Gedanken mehr über Reifen machen.
Der heutige Wetterbericht fürs Nordkap sagt Temperaturen zwischen -1°C und -3°C voraus. Da muss sich aber noch was ändern! Aber ein bisschen Zeit bleibt uns ja auch
noch...
Die Seite läßt sich jetzt auch per Smartphone über eine App bearbeiten. Fotos lassen sich ebenfalls hoch laden. So kann ich auch während der Tour jederzeit aktuelles hier einstellen. Diesen Text schreibe ich gerade mittels Handy. Praktische Sache, das ganze!! 😃
Die neuen Reifen sind aufgezogen und die Räder wieder eingebaut. Somit habe ich alle Arbeiten, die ich selbst erledigen kann erledigt. Fehlt nur noch die Überprüfung des Ventilspiels. Hierfür habe ich bereits einen Termin bei Honda vereinbart.
Es sind jetzt nur noch 16 Tage bis zum Tourstart! Wenn ich mir die Temperaturdaten auf unserer Anfahrtsroute zum Nordkap ansehe, werde ich so langsam nervös. Immer noch -1°C bis -5°C und Glättegefahr. Ob sich innerhalb von gut 2 Wochen noch so viel ändern kann? Wir werden es erleben.
Meine Varadero war zwischenzeitlich in der Werkstatt zur Kontrolle des Ventilspiels. Trotz einer Laufleistung von knapp 60.000 km war alles im grünen Bereich und es musste nichts eingestellt
werden. Das Motorrad wäre somit ebenfalls reisefertig. In der letzten Woche haben wir uns dann nochmals zusammen gesetzt, um unsere Packlisten abzusprechen. Ich werde uns noch eine sogenannte
CampingCard besorgen. Hierdurch soll das einchecken auf den Campingplätzen erheblich erleichtert werden und es sollen hiermit Vergünstigungen, auch auf den Fähren, möglich sein. Außerdem ist eine
Haftpflichtversicherung für eventuell auftretende Schäden, welche durch die Nutzer am Campingplatz verursacht werden, enthalten. Die Karte kostet einmalig 12€ für ein Jahr und kann über den ADAC
bezogen werden.
Manni wird noch entsprechende Strassenkarten für Norwegen beschaffen.
Ansonsten sind unsere Vorbereitungen komplett abgeschlossen und es kann dann in den nächsten Tagen ans packen gehen....
Nur noch 4 Tage! Wahnsinn.
Die zu packenden Sachen sind weitestgehend zusammen gelegt. Bleibt nur noch, alles irgendwie sinnvoll auf Koffer, Topcase, Gepäckrolle und Tankrucksack aufzuteilen. Ob das alles da rein passt? Wenn nicht, gehts ans aussortieren. Aber das wird schon klappen.
Auf der Arbeit gilt es, jetzt den Endspurt einzulegen und noch so einiges zu regeln.
Der Wetterbericht wird entgegen den Erwartungen so langsam akzeptabel.
Was soll man noch groß schreiben. Genug Zeit mit Planung, Vorbereitung und schrauben am Moped verbracht.
Es soll jetzt endlich los gehen!!
Noch 2 Tage.
Der heutige letzte Arbeitstag endete dann um 19:30 Uhr.
Bleibt mir also noch der morgige Tag, um den Biervorrat einzukaufen, alles zu packen und aufs Moped zu verstauen. Das wird noch mal spannend.
Die Wettervorhersagen sind bestens. Also beste Vorraussetzungen für einen perfekten Tourstart.
Unten ein Foto vom Nordkap von heute 23:45 Uhr. Ich bin jetzt schon begeistert und kann es kaum abwarten, dort zu stehen.
Gestern sind dann pünktlich um 10:00 Uhr von Mannis Garage aus gestartet auf die Autobahn. Ab Oldenburg gegen 13:00 Uhr kommen die ersten Sonnenstrahlen durch. Die Fahrt verläuft ohne Probleme und pünktlich um 16:45 sind wir am Schwedenkai. 15 min. später gehts auch schon los. Wir werden vor die Autoschlange gewunken und dürfen als erste an Board. Schnell sind die Mopeds verzurrt und abgeladen. Die Kabine ist zwar sehr eng, aber zum schlafen reicht es. An Bord essen wir noch was gemütlich und gucken uns das DFB-Pokalfinale an. Bayern gegen Dortmund. Am Ende gewinnt Bayern dann doch noch in der Verlängerung mit 2:0. Schade eigentlich.
Noch ein Bierchen und dann gehen wir schlafen.
Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker. Eigentlich wollten wir erst um 7:00 aufstehen, aber Olli hatte den Wecker noch vom Vortag auf 6:00 Uhr.
Wie zu Hause, würde Barbara jetzt sagen:-)
Nach einem guten Frühstück gehts auch schon bald wieder los. Noch einen Kaffee auf dem Raucherdeck, die Sachen zusammen gepackt und um 9:00 Uhr sitzen wir auf den Mopeds und fahren von der Fähre. Nach ersten Schwierigkeiten, den rechten Weg auf die E45 zu finden gehts bald weiter zügig Richtung Norden. Wir schaffen heute ( Sonntag ) noch tatsächlich knapp 500 km bei strahlendem Sonnenschein. Gegen 17:00 Uhr machen wir uns bei Mora auf die Suche nach einem Campingplatz. Schon beim ersten Anlauf finden einen Platz mit Hütte. Vollausstattung mit Toilette, Kochecke und 4 Betten für 750 Kronen. Olli kocht uns Hühnersuppe mit Markklößchen. Delikat!
Zwischendurch schaut noch ein älterer Herr vorbei. Er ist Deutscher und lebt schon seit 1957 in Schweden. Er freut sich, mal wieder Deutsch sprechen zu können und hört auch so schnell nicht wieder auf. Manni flüchtet ins Haus. Wir räumen dann irgendwann den Tisch ab und der nette Herr verabschiedet sich. Noch schnell geduscht und jetzt noch ein Bierchen draußen vor der Hütte.
Man, gehts uns gut!!!
Mal schauen was der morgige Tag so bringt.
Gegen 6:30 sind wir wach. Zum Frühstück gibt es Frikadellen mit Ketchup, Müsliriegel und Käse. Was anderes haben wir gerade nicht und einkaufen kann man hier nichts. Kaffee haben wir natürlich auch dabei. Gegen 9:00 brechen wir auf. Wir wollen bis Lycksele fahren. Das sind knapp 600 km. In der Nacht hat es ordentlich geregnet. Jetzt ist es jedoch trocken und bei Abfahrt haeb wir ca 16 Grad. Wir kommen gut voran und fahren den ganzen Tag mehr oder weniger nur durch Wald und an unzähligen Seen vorbei. Bis auf die Tankstops gönnen wir uns keine weiteren Pausen. Als wir von der E 45 abbiegen, plötzlich größere Abschnitte mit Schotter. Anfangs fahren wir noch in Schrittgeschwindigkeit über den Schotter. Nach kurzer Zeit dann mit 50 kmh, da wir merken, dass das viel besser geht. Wir sind alle noch nie gro0artig über Schotter gefahren. Unterwegs sichten wir doch dann tatsächlich einen Elch. Er verschwindet auf der linken Seite im Wald. Olli hatte heute morgen noch erzählt, dass ein bekannter von Ihm seit Jahren hierher zum Angeln fährt und noch nie einen Elch gesehen hat. Wir haben schon am zweiten Tag Schweden das Glück.
Nach 619 gefahrenen km landen wir gegen 18:30 in Lycksele. Erster Halt ist der Supermarkt, um ein paar Sachen für das Frühstück ein zu kaufen. Wir finden dann auch zügig einen Campingplatz und mieten eine Hütte für 830 Kronen. 2 Schlafzimmer, Bad mit Dusche und Kochecke. Alles perfekt. Wir gehen noch was essen. Hamburger mit Pommes und für jeden ein Bier. 680 Kronen. Rund 65€. Aber egal, wir sind satt. Sitzen jetzt noch auf der Terasse vor der Hütte und lassen den Tag ausklingen. Morgen wollen wir nach Rovaniemmi in Finnland zum Weihnachtsmann. Das sind gut 500 km. Wenn das Wetter wieder mitspielt, schaffen wir das locker.
Bilder lassen sich momentan nicht hoch laden.
Heute war die Nacht dann um 5:00 Uhr beendet. Direkt vor unserer Hütte starten 2 LKW-Fahrer ihre 40-Tonner und lassen sie ca 15 min. laufen. Wir sind wach und stehen dann auch bald auf. Es ist bewölkt und hat geregnet. Nach einem komfortablen selbst gemachten Frühstück starten wir gegen 9:00 Uhr in Lycksele. Wir haben uns entschlossen, die Regensachen anzuziehen. Auf gehts wieder durch die schwedischen Wälder. Schon bald begegnen uns die ersten Rentiere. Eine Gruppe von 4 Ren laufen parallel zu Manni und Olli entlang der Strasse. Sie lassen sich nicht davon abbringen, die Strasse zu kreuzen. Nachdem wir abbremsen, stürmen die Tiere von rechts nach links über die Strasse.
Wir fahren die 365 und 94 durch die Wälder, um dann bei Pitea auf die E4 zu stoßen. Ca 50 km vor der Finnischen Grenze wird es neblig und kalt. Wir halten kurz an, um uns warm anzuziehen. Bei Haparanda überqueren wir die Grenze zu Finnland. In Haparanda gibt es viele große Einkaufsmärkte, wie MediaMarkt, Lidl, Ikea etc.Wir vermuten, dass viele Finnen hier zum einkaufen kommen, da es in Schweden noch günstiger, als in Finnland ist. Von hier aus fahren wir die E75 weiter nach Rovaniemi. Es hat ungefähr 10 Grad und ist ziemlich windig. Rechts und links der Strasse sind viele Ackerflächen und Landwirtschaft . Schon bald erreichen wir Rovaniemi und suchen das SantaVillage. Dort angekommen mieten wir nach 519 km gefahrenen km eine Hütte direkt im Weihnachtsdorf für 129 Euro incl. Frühstück. An der Tanke noch für Biernachschub sorgen und dann kochen wir uns was. Heute gibt es Pasta Bolognese aus der Tüte. Garnicht mal so schlecht! Erst jetzt merken wir, dass die Uhr hier eine Stunde vorgeht. Morgen wollen wir dann ins Postamt des Weihnachtsmann, um Weihnachtspost zu verschicken. Anschließend wollen wir noch zum Polarkreiszentrum, an dem wir dann den Polarkreis überqueren werden.
Mittlerweile ist hier 22:00 Uhr und es ist noch Taghell. Wir sind bis jetzt rund 2000 km gefahren und alle Mopeds laufen Problemlos.
Bis morgen mal
Nach einer ruhigen Nacht wachen wir wieder gegen kurz nach 7 auf. Der Himmel ist wolkenlos und blau Ca 12 Grad. Was für ein Glück. Wir gehen zum Frühstück, welches alles bietet, was man zu einem ordentlichen Frühstück benötigt. Danachb gehen wir unsere Sachen packen und anschließend gehen wir noch in das Postamt. Dort versenden wir unsere Weihnachtspost. Mal sehen, ob sie wirklich kurz vor Weihnachten ankommt. Wir machen noch ein paar Fotos und gehen dann wieder zu den Mopeds. Plötzlich hören wir jemand sagen " Oh Motorbikes". Der Weihnachtsmann steht in der Eingangstür zum Souvenirshop und kommt direkt auf uns zu. Die Finnen haben sich wirklich Mühe gemacht, die richtige Person für diese Rolle zu wählen. Er ist bestimmt 2 Köpfe größer als ich und hat riesige Pranken. Er fragt uns wo wir her kommen und wohin der Weg geht. Sogar ein wenig Deutsch kann er. Abschließend machen wir noch ein paar Fotos zusammen mit dem Weihnachtsmann vor unseren Mopeds. Perfekt in Szene gesetzt.:-)
Dann fahren wir weiter. Nun befinden wir uns mitten in Lappland, dem Land der Samen und Rentierzüchter. Schilder weisen auf das Rentierzuchtgebiet hin. Die ersten Rentiere lassen dann auch nicht lange auf sich warten. Immer wieder erkennen wir welche am Strassenrand und auch auf der Strasse. Rechts und links der Strasse sind riesige Gehege abgeteilt, in denen die Tiere wohl zusammen getrieben werden. Unterwegs kommen wir an einigen Seen vorbei, die teilweise noch mit einer dünnen Eisschicht überzogen sind.
Wir fahren die E75 hoch bis Ivalo. Dort machen wir eine Kaffeepause und entschliessen uns dazu, den Abstecher zur russischen Grenze nicht zu machen. Wir sind froh, heute mal einen Tag zu haben, an dem wir nicht 500 km oder mehr fahren müssen. Unterwegs sehen wir ein Schild: Murmansk 303 km. Dann fahren wir weiter bis zum Inarisee und mieten direkt am See eine Hütte für 75 Euro. Manni kocht für uns Hühnersuppe mit Bockwurst. Sehr gut!
Morgen sollten wir dann unser großes Ziel, das Nordkap erreicht haben, wenn alles gut läuft. Es sind jetzt nur noch 380 km. Wir können selbst kaum glauben, dass wir morgen dort schon stehen werden.
Also dann bis morgen,
Olli, Manni und Dirk
Wir sind gegen 10:00 Uhr in Skarsvag gestartet und sind Richtung Alta gefahren. Nach 60 km Regenfahrt ziehen wir uns die regensachen an einer Tankstelle über. Nun folgen wir weiter der E6 Richtung Alta, die sogenannte Senaroute. Schnell fahren wir bis auf 350m hoch. Plötzlich strahlend blauer Himmel. Wir befinden uns auf einer Hochebene. Eine faszinierende Winterlandschaft rechts und links. Wir geniessen die Fahrt und staunen. Dann halten wir an, um Fotos zu machen und die Kamera wird ans Moped geschraubt. Unsere Fahrt geht weiter und wir erreichen bald die ersten Fjorde. Alles sehr schön hier. Nach jeder Kurve präsentiert sich eine weitere atemberaubende Landschaft. Da muss man aufpassen, das man nicht von der Strasse abkomt beim rechts und links gucken.
In Alta halten wir am Altamuseum und schauen uns die 2000 bis 5000 Jahre alten Felsritzungen im Freigelände an. Anschließend schlendern wir noch durch die Ausstellung im inneren des Museums. Bald fahren wir dann weiter und landen dann schließlich am Fosselv-Campingplatz an einem kleinen Fjord, wo wir eine recht komfortable Hütte mieten können. Wir sind jetzt rund 3200 km gefahren, aber heute war es landschaftlich und fahrerisch die schönste Strecke bisher.
6:30 Uhr. Wir sind wach. Da wir am Vortag nichts zum Frühstück gekauft haben, gibt es heute nur einen Müsliriegel und 1 Mettwurst. Und natürlich Kaffee. Bereits um 8:00 Uhr sitzen wir auf den Mopeds und fahren weiter die E8. Wir sind bereits um 9 an der Fähre Richtung Tromsö und müssen noch bis 10:00 Uhr warten. An der Ablegestelle treffen wir einen Radfahrer, schwer bepackt mit Gepäck. Er sitzt an einen geschlossenem Kaffee seit 4 Uhr morgens in der Eiseskälte, da er nicht wusste, wann die Fähre los geht. Er ist aus Japan und macht eine Europareise mit dem Fahrrad. Das Fahrrad hat er in Stockholm einem Studentan abgekauft. Damit will er noch über die Lofoten, weiter die Küste Norwegen runter nach Oslo und anschließend nach Deutschland. Respekt !!! Jetzt sitzt er hier und kocht sich auf seinem Feldgeschitt Nudeln.
Pünktlich um 10 legt die Fähre ab und die Fahrt dauert ca 35 min. Anschließend müssen wir nochmals einen kurzen Fährweg nehmen um dann die restlichen 60 km nach Tromsö weiter zu fahren. Es herrscht ordentlich Seegang und Manni muss sein Moped fest halten, damit es nicht umkippt.
Die Temperaturen liegen bei 5 Grad, aber die Sonne scheint. In Tromsö angekommen steuern wir als erstes Burger King an, da wir ja noch so gut wie nichts gegessen haben und machen dort eine ausgedehnte Pause. Tromsö ist die in Europa nördlichste Universitätsstadt. Wir fahren dann weiter zur Eismeerkathedrale um sie anzusehen. Leider geschlossen und erst wieder in einer Stunde zu besichtigen. Wir werfen durch die Glastüren einen Blick ins innere und bexchließen, nicht noch eine Stunde zu warten. Noch schnell aufgetankt und dann geht die Fahrt weiter über die E8 und die E6 Richtung Narvik. Wir nähern uns langsam den Lofoten. Nach weiteren 160 km machen wir und auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Erst im 4. Anlauf finden wir einen Campingplatz, der nicht geschlossen ist und auch schöne Hütten hat. Wir befinden uns auf rund 480 m.ü.NN und sind somit wieder in einer faszinierenden Winterlandschaft. Zu essen gibt es...na was wohl. Hühnersuppe mit Nudeln. Da heute Sonntag ist, konnten wir wieder nicht einkaufen und wir haben an der letzten Tankstelle ein paar süße Brötchen mitgenommen. Die essen wir jetzt zu der Hühnersuppe. Der Rest der Brötchen muss dann für das Frühstück morgen reichen.
Unser nächstes Ziel sind die Lofoten und wir fahren gegen 10:00 Uhr zügig bei blauem Himmel und 5 Grad weiter auf die E8 und später die E10 Richtung Svolvaer. Je weiter wir zu den Lofoten kommen, um so angenehmer werden die Temperaturen. Nach 260 km landen wir in der Hauptstadt der Lofoten. Hier in Svolvaer sind es jetzt 11 Grad. Was wir bis jetzt von den Lofoten gesehen haben, ist genial. Fjord an Fjord. Kristallklares türkisschimmerndes Wasser, Berge und ein Wasserfall nach dem anderen. Und dazu dieses traumhafte Wetter. Wir beschließen, uns hier ein Quartier für 2 Nächte zu suchen, um dann morgen einen Tagessausflug von hier zu machen. Schon bald werden wir im Feriencenter Lofoten fündig und mieten dort eine Hütte für 2 Nächte. Das ist eine Art Feriencamp direkt am See gelegen. Wir besichtigen noch die Ortschaft und gehen noch was einkaufen, da wir alle mächtig Hunger haben. Heute gibt es dann ein Festmahl. Wir kaufen Steinbeißer und Kartoffeln. Bier darf natürlich auch nicht fehlen. Olli, unser Chefkoch macht daraus ein vorzügliches Gericht. Dann planen wir noch den morgigen Tag auf der Terasse mit Seeblick und trinken ein Bier. Morgen wollen wir uns das Wikingemuseum ansehen und vielleicht auch eine Bootsfahrt in den Trollfjord, wenn sie denn jetzt in der Vorsaison schon angeboten wird.
Gegen 10:00 Uhr starten wir und fahren nochmals über Gairangerfjord und Gairanger, da unsere Tour darüber verläuft. Heute liegen im Fjord zwei große Passagierschiffe, unter anderem die MS Costa aus Deutschland. Die Touristen strömen in das kleine Örtchen Gairanger und wir sehen zu, dass wir nach einem Tankstop zügig weiter fahren. Über die Fv15 fahren wir bei bestem Wetter bis Lom. Dort biegen wir rechts ab auf die Rv55, welche Teil der Norwegischen Landschaftsroute ist.
Die Norwegische Landschaftsroute Sognefjellet ist der höchste Gebirgspass Nordeuropas (höchster Punkt: 1.434 Meter über dem Meeresspiegel) und die Straße hat eine Länge von 108 km.
Die Straße gilt dank der spektakulären und wilden Berglandschaft als Norwegische Landschaftsroute. Erst fahren wir entlang eines wild verlaufenden Flusses entlang durch Wälder und Wiesen. Man hat den Eindruck, mitten durch Canada zu fahren. Dann plötzlich ein Anstieg bis auf 1400 m. Wir befinden uns in einer Schnee- und Eislandschaft, in der von allen Seiten Wasserfälle herab stürzen. Man hat den Eindruck, in einer anderen Welt zu sein. Wir sind überwältigt und fahren fast im Kriechtempo durch die Gegend. Mehrfach halten wir an und machen Fotos. Wir treffen einen holländischen Motorradfahrer, der hier in den Bergen unterwegs ist. Er hat nichtmal ein Zelt dabei und schläft im Biwacksack. Er sei eines morgens davon geweckt worden, dass Rentiere an seinem Biwack geknabbert haben.
Wir sehen unterwegs mehrfach Ski-Langläufer. Sie haben hier noch beste Bedingungen. Weiter geht es dann nach Urnes. Hier steht eine der ältestetwn Stabkichen Norwegens. Sie ist komplett aus Holz erbaut und rund 800 Jahre alt. Das verlangte Eintrittsgeld von 10 Euro erscheint uns für einen Kirchenbesuch jedoch sehr überzogen und wir belassen es bei einer Besichtigung von außen .
Die Fv55 fahren wir dann anschließend weiter bis Sogndal am Sognefjord gelegen. Dort mieten wir eine Hütte für die Übernachtung. Der Sognefjord ist mit seinen 240 km Länge und 1308m Tiefe der längste und tiefste Fjord in Europa.
Von hier aus geht es morgen weiter über den Laerdalstunnel und die Rv7 bis nach Oslo. Aber darüber morgen mehr.